Mut zur Veränderung 19.09.2025
Stellungnahmen zu Streitigkeiten während den Gemeinderatswahlen 2025 in Menziken inkl. Zone 30 Diskussionen:
Geschätzte Menzikerinnen und Menziker
Seit bald zwei Jahren darf ich als Gemeinderat Mitverantwortung für unser Dorf tragen. Dabei habe ich viele Projekte angestossen und mit viel Herzblut, Zeit, Energie und auch Geld in Menziken investiert. Mit meiner Kandidatur als Gemeindeammann möchte ich diesen Weg weitergehen. Nicht, weil ich gegen jemanden antrete, sondern weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir in einer Demokratie verschiedene Persönlichkeiten und Leistungsausweise nebeneinanderstellen dürfen und dass die Bevölkerung am Ende die Wahl hat, wer für die Zukunft von Menziken am besten geeignet ist.
Möge derjenige gewählt werden, der unsere Gemeinde am wirkungsvollsten nach vorne bringt.
Ich bin dankbar, dass sich in Menziken diverse Gemeinderatskandidaten zur Verfügung stellen und anpacken möchten. Das ist keine Selbstverständlichkeit und zeigt, dass wir eine lebendige Dorfgemeinschaft sind. Lassen Sie uns diesen Wettbewerb als das feiern, was er ist, ein sportlicher, fairer Wahlkampf, der zu den schönsten Errungenschaften unserer direkten Demokratie gehört.
Unsachliche Streitereien, persönliche Angriffe oder gar Diffamierungen haben darin keinen Platz. Leider beobachten wir in der Politik manchmal, dass Grabenkämpfe geführt werden und Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Ich distanziere mich klar davon. Wir dürfen uns nicht gegenseitig schwächen, sondern müssen lernen, über Parteigrenzen hinweg an einem Strick zu ziehen.
Die Herausforderungen für Menziken sind gross. Wir haben in den kommenden zehn Jahren vermehrt Menschen, die Hilfe brauchen werden, und ebenso Menschen, die Korrektur und Führung brauchen. Dafür müssen wir bereit sein, wir sind es definitiv noch nicht und die Zeit drängt. Meine Antwort darauf ist eine klare Personalstrategie. Wir haben in Menziken so viele grossartige Leute, ein riesiges Potenzial, das aber noch nicht überall sichtbar oder richtig eingesetzt ist. Mein Ziel ist es, diese Menschen zu aktivieren, einzubeziehen und Verantwortung zu übergeben, das braucht Zeit und viel Engagement. Sei es in neu zu schaffenden Kommissionen, Projekten oder an bestehenden Schlüsselfunktionen. Wir brauchen Macherinnen und Macher mit Herz welche bereit sind, unser Dorf wieder zu neuem Glanz zu bringen. Menziken ist für mich wie ein Rohdiamant, den wir mit liebevoller Härte, Einsatz und Zusammenarbeit zu wahrem Glanz schleifen können.
Natürlich beschäftigen uns auch konkrete Themen, wie aktuell das Referendum zur flächendeckenden Tempo-30-Zone. Ich möchte hier betonen, es ist ein Geschenk, dass wir in Menziken nicht alles einfach durchwinken, sondern dass die Bevölkerung mitbestimmt. Ob das Stimmvolk Ende September Ja oder Nein sagt, ich werde den Entscheid respektieren. Für mich ist aber auch klar, wir müssen an der Verkehrssicherheit arbeiten, unabhängig vom Ausgang der Abstimmung. Tempo 30 allein löst die Probleme nicht. Entscheidend sind Menschen die hinschauen, helfen und Regeln verständlich machen. Darum setze ich mich für eine Verkehrssicherheitskommission ein, die zielgerichtete Massnahmen erarbeitet, wie etwa Schülerlotsen zu Schulbeginn und -ende oder den gezielten Ausbau der Repol in ihrer verkehrserzieherischen Funktion.
Mir bereitet Sorge, dass in einer neuen Zone 30 auch Fussgängerstreifen und Bremsschwellen reduziert oder entfernt werden könnten, da der Kanton dies in der Zone 30 grundsätzlich nicht vorsieht. Und wo bereits heute Raser sich nicht an Tempo 50 mit Bremsschwellen halten ist nicht zu erwarten, dass sie sich ohne zusätzliche Massnahmen an Tempo 30 halten. Negativ ist zudem, dass die direkte Handlungskompetenz der Gemeinde bei Fussgängerstreifen und baulichen Massnahmen eingeschränkt würde, der Kanton wird dann jeweils das letzte Wort haben, verbunden mit zusätzlichem Bürokratieaufwand.
Verkehrssicherheit braucht aus meiner Sicht eine Mischung aus klaren Regeln, baulichen Massnahmen und vor allem menschlicher Präsenz und Erziehung. „Blinde Tafeln“ ersetzen keine „sehenden Menschen“. Ich verstehe aber auch andere Meinungen zu diesem konkreten Thema.
Darum appelliere ich an uns alle, respektieren wir andere Meinungen. Nutzen wir die basisdemokratischen Instrumente ohne Groll gegeneinander. Engagieren wir uns gemeinsam, packen wir die Aufgaben zusammen an und bleiben wir fair. Wenn wir es schaffen die Energie, die heute manchmal in Streitereien fliesst, in die Arbeit für unser Dorf zu lenken, dann hat Menziken eine glänzende Zukunft.
Ich wünsche uns allen einen fairen, würdevollen und sachlichen Wahlkampfendspurt. Nutzen wir die Gelegenheit unsere Demokratie zu feiern und die bestmöglichen Persönlichkeiten für die kommenden Aufgaben zu wählen. Möge das Team gewählt werden, das Menziken mit Kraft, Herzblut und Weitsicht voranbringt.
Herzliche Grüsse
Simon Baumgartner
Gemeinderat Menziken, Kandidat Gemeindeammann